Consilium Philatelicum des BDPh

Mitglied des Consilium Philatelicum

Dr Heinz Jaeger

Vorname, Name                    Dr. Heinz Jaeger

Wohnort                                Lörrach

Geburtstag                            8.5.1924

Berufung in das CPh             1992

Ggfs. Funktionen im CPh     Vorsitzender

 

VITA

Geboren wurde Dr. Heinz Jaeger am 8. Mai 1924 als Sohn von Dr. med. Alfred Jäger und Johanna Franziska Jäger, geb. Werthmann, wohnhaft in Grafenhausen. 1926 zogen seine Eltern nach Karlsruhe, wo er zur Schule ging. 1933 wurde sein Vater aus politischen Gründen vertrieben und ließ sich 1934 in Triberg (Schwarzwald) nieder, wo der Sohn Abitur machte. Jaeger war seit 1952 verheiratet mit Lore J. (sie starb 2011). Er studierte nach Verwundung im Krieg 1943 mit Unterbrechungen Medizin, dann erneut von 1946 bis 1950 bei dem bekannten Sportmediziner Prof. Reindell. Von 1950 bis 1962 war er Arzt am Lörracher Krankenhaus. 1963 ließ er sich als Facharzt für Innere Medizin in Lörrach nieder.

Sammler ist Heinz Jaeger seit 1936, der Vater brachte dem Sohn ein Päckchen Kiloware mit. Die Freiburger Professoren Ehret und Montfort weckten sein Interesse für das Sammelgebiet Baden. 1961 war er verantwortlicher Leiter der LV-Ausstellung SÜBRA in Lörrach mit internationaler Beteiligung aus der Schweiz und Frankreich. In seine Zeit als Präsident des Bundes Deutscher Philatelisten von 1973–1991 fielen die Verantwortung für zahlreiche Nationale Ausstellungen (NAPOSTA), die IBRA 73 in München, für den FIP-Kongress 1980 in Essen, für diverse bilaterale Ausstellungen mit den östlichen Nachbarn UdSSR, Ungarn, CSSR und Polen sowie für die NAPOSTA/IPHLA 89 in Frankfurt. Er war langjähriger Präsident der Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte (Mitglied von 1968 bis 2018).

In seiner Amtszeit als Präsident des BDPh gelang es ihm, das Ansehen des BDPh im In- und Ausland zu steigern. Er verantwortete den Wechsel der Verbandszeitschrift von reinen Bundes-Nachrichten hin zur Mitgliederzeitschrift „philatelie“. Er führte 1979 auch die Jahresgaben des BDPh ein. Er war internationaler Juror (z.B. 1973 Indipex in New Dehli, Internaba Basel 1974, Stockholmia 1974 u.v.a. mehr). Jaeger führte bei der IBRA 73 die Klasse nach Sondergesichtspunkten ein und entwarf hierzu das Spezialreglement. Außerdem war er u.a. Mitglied des Programmbeirates der DBP/Deutsche Post (1972–2002) und Mitglied des Kunstbeirates (1970–1972). Er initiierte das Consilium Philatelicum und ihm gelang die Integration der neu entstandenen Landesverbände Ostdeutschlands in den BDPh 1990/91.

Im BDPh war er ab 1967 Beisitzer im Vorstand, ab 1970 Vizepräsident, von 1973–1991 Präsident, danach Ehrenpräsident).

 

Mitgliedschaften

Er gehört dem Philatelisten-Verein Basel seit 1949 und dem Briefmarkensammlerbund Lörrach ab 1950 an, wurde dort 1953 stellv. Vorsitzender und leitete den Verein von 1956–1972. Im Landesverband Südwest wurde man bereits früh auf ihn aufmerksam. So betreute er die Fachstelle Forschung ab 1954, war ab 1966 kommissarischer Vorsitzender, von 1967–1973 Vorsitzender. 1958 war Jaeger Mitbegründer der „Regio basiliensis“, eines Zusammenschlusses der philatelistischen Kräfte von Mülhausen, Freiburg und Lörrach. Seiner Lieblings-Arbeitsgemeinschaft, der ArGe Baden, ist er bis heute verbunden. Er gehört ihr seit ca. 1950 an und leitete sie von 1966–2002. Die ArGe AGF Forschung DBP ernannte ihn am 26. April 2014 zum Ehrenmitglied, was er auch in vielen anderen Vereinen ist, z.B. im Berliner Philatelisten-Klub (seit 1966 Mitglied und seit 1983 Ehrenmitglied). Seit langem ist er fellow der Royal Philatelic Society London, er zeichnete die Roll of Distinguished Philatelists 1987 und er war Mitglied des Club de Monte-Carlo. Von 1999–2011 stand er dem Consilium Philatelicum als Vorsitzender vor, seit 2012 ist er Ehrenvorsitzender. Jaeger wurde von zahlreichen Vereinen der Schweiz, Frankreichs und Deutschlands zu deren Ehrenmitglied ernannt.

 

Ehrungen

Bei derart vielen Verdiensten blieb es nicht aus, dass diese auch besondere Würdigungen erfuhren: 1970 erhielt er die Verdienstnadel in Gold des BDPh, 1975 die Richard-Renner-Medaille, 1978 die Baurat-Luce-Medaille, 1984 die Hans-Wagner-Medaille. Es folgten 1984 „La Grande Plaquette d’Honneur“ der Liaison Nizza wegen seiner Verdienste um die Philatelie in Europa, 1987 zeichnete er die Roll of Distinguished Philatelists, 1991 erhielt er den Sieger-Preis (für seine grundsätzliche Förderung philatelistischer Literatur), 1996 die Kalckhoff-Medaille, 1996 den Arthur-Gramsch-Leistungspreis des Harburger BSV von 1920 e.V. (12. Verleihung), 1999 die Paul-Hartung-Medaille des APHV. Zu erwähnen bleibt noch die Hesshaimer-Medaille (Österreich), besonders aber das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse im Mai 1988.

Die vielleicht ungewöhnlichste Ehrung wurde Dr. Heinz Jaeger am 2. Oktober 2003 in Chemnitz zuteil: Renate und Christian Springer überreichten ihm einen Kölner Karnevalsorden als Symbol „Wider den tierischen Ernst in der Philatelie“ – ein Motto, das sich Jaeger stets zu eigen gemacht hatte.

 

Exponate

Klassische Baden-Philatelie

Dokumente und Belege zur deutschen Zeitgeschichte

Klassischen Erstausgaben

 

Spezialgebiete

Baden – Klassische + Moderne Spezialitäten

 

Vorträge

Viele Vorträge in Vereinen, Arbeitsgemeinschaften und im Rahmen der Veranstaltungen des Consilium Philatelicum, insbesondere aber auch zu den Deutschen Philatelistentagen.

 

Autor

Als Autor und Aussteller hat sich Jaeger ebenfalls einen Namen gemacht. „Vor 50 Jahren – Deutschland 1944 bis 1945“ hieß sein erstes Buch, das 1995 erschien. Es folgte „Sechs deutsche Jahre“ (Schwalmtal 1999). Zuvor hatte er aber bereits zahlreiche Arbeiten zu Baden in Katalogen (z.B. IBRA 1973 München) und Fachzeitschriften, gerade auch in der „philatelie“ und in den Heften seiner ArGe Baden publiziert. Mit „Alt-Baden“ gewann er bei zahllosen Ausstellungen, selbst international, Großgold (erstmals 1959 auf der INTERPOSTA, dann auf der AMPHILEX 67, der PRAGA 68 etc.). Weitere Exponate auf nationaler Ebene (z.B. „Klassische Schönheiten“, Deutschland im 20. Jh., Zensurpost u.v.a. mehr) folgten.