Consilium Philatelicum des BDPh

Mitglied des Consilium Philatelicum

Wolf J Pelikan

Vorname, Name                     Wolf J. Pelikan
Wohnort                                 Immenstaad
Lebensdaten                           1920-1997
Berufung in das CPh               1994

VITA

Wolf J. Pelikan wurde am 18. August 1920 geboren und war Berufsjournalist, ursprünglich Sportjournalist. Er sammelte Briefmarken seit dem 15. Lebensjahr, intensiver allerdings erst ab 1967.

Pelikan war ein Journalist von altem Schrot und Korn. Er liebte seinen Rotwein, die zigarrenverrauchte Redaktionsstube und seine Schreibmachine, in die er endlos Manuskripte tippte. Er redigierte – aus heutiger Sicht - noch wie ein Redakteur der „Steinzeit“, zeichnete Manuskripte aus, berechnete Umfang, forderte Abbildungen an und war dabei in allem, was er tat, eine liebenswerte und durchaus pedantisch genaue Persönlichkeit.

Auch wenn er spätberufener Philatelist war, hatte er schnell seine erste philatelistische Liebe gefunden. Dies war Berlin, sein „Markenland wider Willen“ (auch dieser Titel stammte von ihm). Er war Mitglied Nr. 4 der Forschungsgemeinschaft Berlin, die er als Vorsitzender von 1979–1994 leitete. Zahlreichen Fachbeiträgen in deren Rundbriefen standen über 100 Veröffentlichungen in verschiedenen Fachzeitschriften wie der DBZ, DBR/sammlerdienst, phil*forum, dem Deutschland-Sammler und nach seinem Ruhestand bevorzugt in der „philatelie“ gegenüber.

Pelikan verfasste u.a. folgende Einzelwerke: West-Berlin – Belege zur Währungsreform 1948/49 (1974; das Buch lag 1988 in 4. Auflage mit zahlreichen Erweiterungen vor); Berlin – Markenland wider Willen (Schwalmtal 1989); Von der Stafettenpost zum Interzonen-Postverkehr (Schwalmtal 1990). Der Verlagsort Schwalmtal macht bereits deutlich, dass Pelikans späte literarische Erzeugnisse vom Phil*Creativ Verlag veröffentlicht wurden, damit auch von Wolfgang Maassen, seinem Nachfolger bei der philatelie, betreut wurden, der mit ihm dann 1990 nach der Wende die Idee entwickelte, ein Buch zur „Deutschen Einheit“ zu schreiben. Dies kam auch 1991 heraus, zeitlich exakt passend zu einer Sonderausstellung des BDPh im damaligen Bundeskanzleramt in Bonn. Die hohe Politik war zu Gast, als die ersten noch druckfrischen Exemplare des Buches vorgestellt und verteilt wurden.

Es wurde bereits an anderer Stelle gesagt, dass die Festschrift für den BDPh, „Auferstanden aus den Ruinen“, die zum 50. Bestehen des Verbandes 1996 erschien, ebenfalls aus einer Gemeinschaftsarbeit entstanden war. Pelikan war der Autor (ausgenommen für die Schlussteile, denn da war er bereits von seiner Krebserkrankung zu sehr geschwächt), Maassen übernahm die organisatorische und redaktionelle Betreuung. Es sollte Pelikans letztes Buch bleiben, auch wenn er 1995 bereits ein Folgewerk, ein „ultimatives“ Berlin-Handbuch angedacht hatte. Er starb am 8. August 1997 in Immenstaad.

Auch hier sei ein Blick auf die Ehrungen dieses verdienten Philatelisten erlaubt: 1984 fand die Eintragung im Ehrenbuch Verdienter Philatelisten des Philatelistenverbandes Mittelrhein statt und 1986 wurde er in die Philatelistische Akademie Bayern berufen. 1988 wurde Pelikan die Kalckhoff-Medaille zuteil, 1991 die Verdienstnadel „Forschung und Literatur“ in Vermeil, 1992 die Silbernadel der Philatelistischen Akademie Bayern, und 1998 wurde er posthum mit dem Hermann-Deninger-Literaturpreis ausgezeichnet, den seine Frau Käthe für ihn in Empfang nahm.